Grundsätzliches, bevor du mit dem Aquarium Einrichten beginnst

Aquarium Einrichten - Auswahl Komponenten

Bevor wir mit der ersten Woche beginnen, in der es um die Einrichtung deines Aquariums geht, müssen einige Entscheidungen getroffen werden. Nimm dir hierfür genug Zeit, denn die meisten dieser Dinge können hinterher nicht mehr oder nur mit sehr viel Zeitaufwand und Arbeit geändert werden. Für ungeduldige: Hier geht es direkt zum Artikel „Aquarium einrichten – Woche 1„. Wenn du auf der Suche nach dem richtigen Zubehör bist empfehle ich dir meine Artikel „Aquarium einrichten: Dieses Zubehör erleichtert dir die Arbeit“ und „Aquarium einrichten: Diese Komponenten benötigst du„.

Der Standort für dein Aquarium

Bei der Entscheidung für ein tropisches Süßwasseraquarium ist es zunächst erst einmal wichtig, welchen Platz es in deinem Zuhause bekommen soll, denn der zukünftige Standort bestimmt Größe und Form deines Aquariumbeckens. Am besten fertigt man sich eine Raumskizze mit genauen Maßen an, in der man die möglichen Standorte wie auch die verschiedenen möglichen Größen des Aquariumbeckens berücksichtigen kann. Natürlich ist es auch von Vorteil wenn man einen Standort wählt, an dem man sich häufig aufhält, um auch möglichst viel von seinem Aquarium zu haben. Außerdem brauchst du etwas Platz drumherum, um das Aquarium einrichten und warten zu können. Um das Becken von allen Seiten gut betrachten zu können, empfiehlt es sich, das Aquarium als Raumteiler zu positionieren. Aber auch in einer passenden Ecke mit Rückwand wie in meinem Fall, macht ein Aquarium so einiges her und ist immer ein Blickfang.

Der Standort des Aquariums sollte auf jeden Fall vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt sein, um eine Begünstigung für ein übermäßiges Algenwachstum zu vermeiden. Wichtig ist auch, dass man einen stabilen Unterschrank wählt, der am besten extra für die nicht unerhebliche Last eines gesamten Aquariumbeckens samt Inhalt konzipiert wurde. Neben dem hohen Gewicht des Wassers ist auch der Bodengrund und das Leergewicht des Aquariums in der Gesamtrechnung zu berücksichtigen. Auch die Statik des Fußbodens muss vor allem bei einem größeren Aquarium berücksichtigt werden. Da der klassische Aquariumunterschrank meist nicht größer als das Aquarium selbst ist, ist die Verteilung des Gewichtes auf den Boden meist auf eine kleine Standfläche konzentriert und der Untergrund muss auch diesen Bedingungen gerecht werden. Schließlich sollte man vor dem Kauf des Aquariums auch noch sicherstellen, dass man das Aquarium auch ohne Probleme in das vorgesehene Zimmer hineinbekommt, da die meisten Aquarien sehr zerbrechlich und schwierig zu transportieren sind.

Übrigens: Hier habe ich noch 7 Tipps um den perfekten Aquarium-Standort zu finden in einem Artikel zusammengefasst.

Die richtige Größe des Beckens

Wenn ein geeigneter Standort gefunden ist, steht beim Aquarium kaufen als nächstes die Wahl des Beckens an. Je nach gewünschtem Fischbesatz, Pflanzen und Dekoration, variiert die benötigte Größe des Aquariums hierbei erheblich. Um ein dauerhaft stabiles, biologisches Gleichgewicht des Aquarium-Beckens gewährleisten zu können, ohne dabei auch genügend Platz für die Bewohner des Beckens zu vernachlässigen, ist ein ausreichend großes Becken immer von Vorteil. Ich persönlich würde bei der Wahl eines neuen Beckens immer das größtmögliche Aquarium unter Berücksichtigung des Standortes und meiner finanziellen Möglichkeiten in Betracht ziehen, denn je größer das Wasservolumen ist, desto einfacher ist es die produzierten Abfallstoffe der Fische unter Kontrolle zu halten. Ist das Aquarium erst einmal eingerichtet (Bodengrund, Wurzeln etc.), fasst es logischer Weise viel weniger Wasser als im Leerzustand, so dass erst die Wassermenge eines gefüllten Aquariums als Grundlage für die Berechnung des möglichen Fischbesatzes verwendet werden sollte.

In der Praxis solltest du dein Becken ohnehin erst nach mehrwöchiger Einlaufphase nach dem Einrichten des Aquariums mit Fischen besiedeln, so dass du bis zu diesem Zeitpunkt auch genügend Zeit hast, die tatsächliche Wassermenge deines Aquariums zu berechnen. Als Faustformel für die Wahl deiner Fische solltest du immer 1 Liter Wasser pro 1 cm Fischlänge berücksichtigen, um ein funktionierendes Abbild eines Unterwasserbiotops gewährleisten zu können. Als abschließende Überlegung vor dem Kauf des Aquariums solltest du auch immer beachten, dass dein Aquarium auch für Reinigungs- und Wartungsarbeiten leicht zugänglich sein muss und du auch je nach benötigter Wassermenge eine ausreichende sanitäre Einrichtung besitzen solltest, um einen Wasserwechsel ohne weitere Probleme durchführen zu können. Vor allem bei größeren Aquarien stellt das Entleeren und Befüllen des Aquariums den Hauptzeit-Faktor bei der Reinigung dar.

Form und Unterschrank

Fast alle namhaften Hersteller von Aquariumzubehör bieten neben technischen Komponenten, auch eine große Auswahl an unterschiedlichen Aquariumformen und Größen an. Die Verarbeitung der Becken ist bei allen Herstellern, wie Juwel oder Brilliant Aquarien durchaus gut und es kommt meist über viele Jahre zu keinerlei Problemen. Die mit am häufigsten verwendete Beckenform in deutschen Wohnzimmern ist hierbei das rechteckige Aquariumbecken, das nicht zuletzt durch die Unterbringung der Leuchtstoffröhren, mit denen die meisten Aquarien heutzutage betrieben werden, von Vorteil ist. Ein passender Unterschrank sowie eine Abdeckung sind meistens im Lieferumfang enthalten und können als Paketpreis erworben werden.

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Ein extra auf das Becken abgestimmter Unterschrank ist aufgrund des hohen Gewichtes eines Aquariums dabei stets zu empfehlen. Im Unterschrank lassen sich aber auch alle technischen Komponenten, wie ein Außenfilter oder die CO2 Flasche gut verstauen, so dass keine störende Technik den Blick auf das Aquarium behindert. Wichtig ist auch, dass sich dein Aquarium gut in die bestehende Wohnungseinrichtung integrieren lässt. Sonderformen der Aquariumbecken sind hingegen eher von Nachteil, da es meistens keine passenden Deckel und somit eine auf das Aquarium abgestimmte Beleuchtung gibt. In diesem Fall sind oft Befestigungsmöglichkeiten außerhalb des Aquariums für hängende Lampen erforderlich und das Einrichten des Aquarium wird ein wenig aufwendiger.

Welchen Filter benötige ich?

Namhafte Hersteller wie Eheim, Tetra, JBL und Sera bieten alle mehrere Varianten von Innen- wie auch Außenfilter Systemen im Handel an. Wirklich empfehlen kann ich mit einer großen Mehrheit von anderen Aquarianern zusammen auf jeden Fall die Filtersysteme der Firma Eheim, die ich seit jeher nutze. Ein Außenfilter, wie z.B. die Professional 3 Reihe, ist definitiv im Vergleich zu den anderen Herstellern eher hochpreisig. Man sollte hier aber nicht an der falschen Stelle sparen, denn gerade bei größeren Becken ist ein eventueller Wasseraustritt so ziemlich das Letzte, was man gebrauchen kann. Ich selber nutze aktuell den Eheim Professional 350 in Verbindung mit meinem Juwel Vision 260. Das Aquariumbecken hatte ursprünglich einen vom Hersteller fest im Becken integrierten Innenfilter, den ich aber aus Platzgründen und auch der Optik wegen aus dem Becken entfernte (einfach mit einer neuen Klinge eines Teppichmessers herauszutrennen).

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Grundsätzlich kann man auch einen Aquarium-Innenfilter verwenden, denn diese Systeme werden auch von vielen bevorzugt. Ich persönlich würde aber immer einen Außenfilter aufgrund des größeren Filtervolumens empfehlen, auch wenn das Aquarium einrichten dadurch mit etwas mehr Aufwand verbunden ist. Generell solltest du darauf achten, dass dein Filter genügend Leistung für die gewählte Beckengröße aufweist. Mein Professional 3 350 Außenfilter ist laut Hersteller für eine Aquariumsgröße von 120 bis 1200 Litern geeignet, ich würde aber raten, bei einem 1200 Liter Becken eine viel größere Filter Variante zu benutzen. Eine große Wasserzirkulation sowie auch schon der erwähnte Vorteil eines längeren Reinigungsintervalls aufgrund der sich im Filter angesiedelten Bakterien, sind bei einem größeren Außenfilter auf jeden Fall immer von Vorteil. Möchtest du genaueres über die Funktionsweise eines Filters erfahren, kannst du hier fündig werden.

Die richtige Beleuchtung

Je größer dein Aquarium ist, desto höher muss auch die Beleuchtung aufgrund der größeren Wassermenge und Fläche deines Aquariums sein. In meinem 260 Liter Juwel Aquarium benutze ich hierbei zwei T5 Leuchtstofflampen mit jeweils 54 Watt Energieverbrauch. Bei größeren Becken können es aber durchaus auch einmal 80 Watt pro Lampe sein. Da die Lampen einen Großteil des Tages brennen, sollte bei der Beckenwahl auch der Energieverbrauch der Heizung und Lampen berücksichtigt werden. Mein 260 Liter Becken kommt einschließlich des Wasserverbrauchs für den Wasserwechsel auf jährliche Unterhaltskosten von rund 270 €. Der Wert ist dabei natürlich auch abhängig vom Energieversorger und gewählten Stromtarif.

Alles Entscheidungen getroffen? Dann kann dein Weg zum perfekten Aquarium mit meinem Artikel „Aquarium Einrichten – Woche 1“ losgehen!