Warum Algen im Aquarium wachsen und was du dagegen tun kannst

Algen im Aquarium - Filtereinlass

Algen im Aquarium sind für die meisten Aquarianer ein lästiges Thema und nicht Wenige geben über kurz oder lang im Kampf gegen diese auf und hängen ihr Hobby an den Nagel. Sind in deinem Aquarium erst einmal deutlich sichtbare Algen vorhanden, so können sie leicht Überhand nehmen und das Aussehen deines Aquariums stark negativ beeinträchtigen. In der Praxis befinden sich in jedem Aquarium ein paar Algen, wie in jeder anderen Unterwasserwelt die dem Sonnenlicht ausgesetzt ist auch.

Im gesunden Maß sind Algen auch nicht weiter störend und zudem eine wichtige Nahrungsquelle für pflanzenfressende Fische, wobei es natürlich auch auf die Art der Algen ankommt. Es stellt sich einem also die berechtigte Frage, warum übermäßiger Algenwuchs überhaupt auftritt und welche Faktoren hierbei eine wichtige Rolle spielen. Generell kann gesagt werden, dass ein übermäßiger Algenwuchs ein Indikator dafür ist, dass im ökologischen Gleichgewicht deines Aquariums etwas nicht in Ordnung ist. Wie du einen übermäßigen Algenwuchs effektiv verhinderst, möchte ich dir nun im folgenden erläutern.

1. Zu viele Fische im Aquarium

Einer der häufigsten Ursachen für vermehrte Algen im Aquarium, ist eine zu hohe Anzahl an Fischen in Bezug auf das Wasservolumen deines Aquariums. Ausscheidungen der Fische tragen hierbei maßgeblich zu einer höheren Konzentration von Schadstoffen im Wasser bei, welche wiederum die bevorzugte Nahrungsquelle für Algen sind.

Zu viele Fische sind also unbedingt zu vermeiden, denn einmal im Aquarium eingesetzt sind sie im besten Fall für mehrere Jahre deine Bewohner und bereiten dir durch ihre Überzahl unnötige und leicht zu vermeidende Komplikationen. Eine gängige Faustregel für die Berechnung des Fischbesatzes ist hierbei: 1 Liter Wasser pro 1 cm Fisch. Unter Berücksichtigung dieser Formel wirst du sehr schnell merken, dass eine viel geringere Anzahl an Fischen in dein Aquarium gehören sollten, als du vermutlich von deinem Gefühl her angenommen hättest.

Algen im Aquarium - Wasserwechsel

Ein regelmäßiger Wasserwechsel hilft gegen Algen im Aquarium. Bei mir ständig im Einsatz: Wassereimer, Schlauch und Mulmsauger.

2. Zu seltener Wasserwechsel

Die durch Fische und Bakterien hervorgerufenen Abfallstoffe sind die bevorzugte Nahrungsquelle von Algen im Aquarium. Auch ein gut funktionierendes Filtersystem kann diese nicht in ausreichender Menge aufnehmen, so dass eine erhöhte Konzentration nur durch einen regelmäßigen Wasserwechsel beseitigt werden kann. Mindestens alle 14 Tage solltest du daher 1/3 deines Aquariumwassers wechseln und durch frisch aufbereitetes Wasser ersetzen.

Je nach Fischbesatz und Größe deines Aquariums kann die für einen Wechsel benötigte Menge hierbei in der Praxis aber stark variieren. Regelmäßig durchgeführte Wassertests, bei denen ich persönlich die JBL EasyTest 6 in 1 Teststreifen nutze, geben dir hier aber ausreichend Sicherheit.

3. Direkte Sonneneinstrahlung

Schon wenige Minuten Sonneneinstrahlung am Tag kann das Entstehen und Wachsen von Algen im Aquarium stark beschleunigen. Achte daher bei der Auswahl eines geeigneten Standortes für dein Aquarium darauf, dass auch wirklich kein direktes Sonnenlicht in dein Aquarium gelangen kann. Deine Pflanzen benötigen für ihre Synthese natürlich die Sonne. Deine Aquarium-Beleuchtung als künstlicher Sonnenersatz, filtert hierbei aber für Algen günstige Lichtspektren heraus und begünstigt das Algenwachstum nicht.

4. Zu lange Beleuchtungszeiten

Trotz der zuvor erwähnten optimierten Aquarienlampen, kann eine zu lange Beleuchtungsdauer dennoch zu einem vermehrten Algenwachstum führen. Du solltest eine maximale Beleuchtungszeit von 11 Stunden am Tag daher nicht überschreiten. Eine Beleuchtungspause von 1-3 Stunden über Mittag verlängert hierbei nicht nur den Betrachtungszeitraum deiner Fische am Abend, sondern hilft auch effektiv zur Vorbeugung gegen Algen.

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5. Überdosierung des Pflanzendüngers / Zu wenig Pflanzen

Gegen Algen im Aquarium: Pflanzen

Wichtig um Algen im Aquarium wenig Chancen zu geben: Viele Pflanzen

Da es sich bei deinem Aquarium um ein geschlossenes Öko-System handelt, musst du deinen Pflanzen genügend Nährstoffe für einen prächtigen Pflanzenwuchs in Form eines Düngers zur Verfügung stellen. Schnell und gut wachsende Pflanzen helfen dir hierbei durch ihre Aufnahme von Stoffen, deinen Algen im Aquarium die Nahrungsgrundlage zu entziehen. Eine Überdosierung bewirkt aber genau das Gegenteil, da das Überangebot an Nährstoffen auch wiederum deinen Algen zu Gute kommt. Der von mir seit Jahren verwendete Volldünger ist hierbei Easy Life ProFito Universaldünger.

Je mehr Pflanzen sich in deinem Aquarium befinden, desto geringer fällt das potenzielle Überangebot an Nährstoffen aus, das sich wiederum negativ auf dein Algenwachstum auswirken kann. Pflanzen sind somit eine effektive und nützliche Hilfe im Kampf gegen unliebsame Algen.

Was nicht gegen Algen im Aquarium hilft

Viele Autoren diverser Aquariumlektüre verweisen im Kampf gegen Algen auf pflanzenfressende Fische wie z.B. Welse, Garnelen und lebendgebärende Zahnkarpfen wie Guppys, Schwertträger und Mollys, die deine im Aquarium befindlichen Algen effektiv beseitigen sollen. Dieser Ansatz mag vom Grund her stimmen, die Tiere erfüllen meiner Meinung nach aber nur bedingt ihre „Aufgabe“. Da sie neben den besagten Algen auch andere Futterquellen, wie Trocken- oder Lebendfutter bevorzugen, tragen sie nur in geringem Maße zur Bekämpfung von Algen im Aquarium bei. Desweiteren mögen die algenfressenden Fische nicht jede Art von Algen, so dass auch hier ihr Nutzen weiter eingeschränkt wird. Ganz zu Schweigen von dem Aspekt, dass ich es als fragwürdig empfinde, sich solche Fische nur wegen einem „Zweck“ anzuschaffen und dabei vielleicht auch wieder einen Überbesatz im Becken zu riskieren.

Von der Verwendung von chemischen Mitteln kann ich ebenfalls aus persönlicher Erfahrung nur abraten, denn die in großer Anzahl im Handel erhältlichen Präparate sind nicht nur sehr teuer, sondern auch in ihrer Wirkung nicht gerade effektiv. Im besten Fall beseitigen sie natürlich deine Algen, die Ursache der Algenentstehung aber nicht. Ihre chemische Zusammensetzung ist außerdem in den meisten Fällen nicht eindeutig deklariert und viele Inhaltsstoffe können sich daher auch negativ auf das ökologische Gleichgewicht in deinem Aquarium auswirken. So lange es andere Wege zum Erfolg gibt, rate ich dir von chemischen Mitteln auf jeden Fall ab.