Nachdem du in der letzten Woche die ersten Pflanzen eingesetzt hast, befindest du dich nun in der 3. Woche von meinem Aquarium Guide. Dein Aquarium hatte mit den Pflanzen nun etwas Zeit einzulaufen. Werde jetzt bitte bloß nicht ungeduldig und setze vorschnell Fische ein! Dein Becken ist auf dem besten Weg ein biologisches Gleichgewicht zu entwickeln. In dieser Woche kümmern wir uns um die Wasserqualität und schneiden das erste mal die Aquarium-Pflanzen.
Inhaltsverzeichnis
Wasserqualität: regionale Unterschiede
Die Gesamthärte (GH) des Wassers in meiner Region beträgt unaufbereitet > 14 °dH und die Kabonathärte (KH) unaufbereitet > 10°dH. Die Gesamthärte hat hierbei eine direkte Auswirkung auf den pH-Wert des Wassers. Unaufbereitet liegt der pH-Wert in unserem Wasser daher auf hohen 7,6. Um bessere Werte zu erhalten, kommt hier meine CO2 Anlage zum Einsatz. Mit einer relativ hohen aber nicht weiter störenden Bläschenzahl von fast 60 die Minute im Zugabegerät dem sogenannten Blasenzähler im Aquarium-Becken. So komme ich unter Einsatz der CO2 Düngung auf Wasserwerte von GH > 7 °dH und einem pH-Wert von 6,8 bis 7,2.
Wie jedes Leitungswasser, so ist auch unseres mit Chlor zur Beseitigung von Bakterien im Wasser angereichert. Für viele Fische und auch für die nützlichen Bakterien in deinem Aquarium, kann Chlor im nicht aufbereiteten Aquariumwasser zu einem Problem werden. Kiemen und Haut deiner Fische umgibt eine natürliche Schutzschicht, die von Chlor und schon geringen Ammoniak Mengen stark geschädigt werden kann. Deshalb musst du dein Aquariumwasser aufbereiten um ein biologisches Gleichgewicht in deinem Becken gewährleisten zu können. Hierzu kannst du schon beim Aquarium Einrichten einen speziell für Aquariumwasser konzipierten Wasseraufbereiter in flüssiger Form benutzen, der von allen namenhaften Herstellern im Fachhandel oder im Netz angeboten wird.
Ich persönlich nutze Tetra AquaSafe Wasseraufbereiter, dieser lässt sich schnell und einfach dosieren. Nicht nur beim Aquarium Einrichten, sondern auch bei jedem Teilwasserwechsel solltest du auf jeden Fall jedes Mal einen Wasseraufbereiter verwenden. Behalte auch im laufenden Betrieb die wichtigen Wasserwerte deines Aquariums immer im Auge, da sie ausschlaggebend für eine gesunde Unterwasserwelt sind.
Wichtiger Wert beim Aquarium Einrichten: Die Wasserhärte
Welche wichtigen Wasserwerte du neben dem eben beschriebenen GH und pH-Wert noch regelmäßig überprüfen solltest, hängt in erster Linie von deinen Aquarium-Bewohnern und den Pflanzen ab. Du solltest hierfür die Bedürfniswerte deiner Fische kennen, um diese an ihren natürlichen Lebensraum angleichen zu können. Die meisten Aquarianer überprüfen regelmäßig das Vorkommen von Nitrit, Nitrat, pH, GH und KH des Wassers, der mit Hilfe einer CO2 Anlage korrigiert werden kann.
Aber auch die Gesamthärte des Aquariumwassers spielt eine wichtige Rolle. Neben Wassertests, die meistens einen der genannten Werte überprüfen,
gibt es im Handel 6 in 1 Streifentests (hier bei Amazon kaufen), mit denen man die Werte GH+KH, NO2, NO3, pH und Cl2 schnell und einfach überprüfen kann. Das Teststäbchen muss hierbei 2-3 Sekunden in dein Aquariumwasser gehalten werden. Nach einer Minute kannst du anhand der in der Verpackung beigefügten Farbskala alle notwendigen Werte überprüfen.
Generelle Richtwerte für dein Aquariumwasser
- No3 mg/l 0 – 20
- NO2 mg/l 0 – 0,5
- GH 4 – 14
- KH 6 – 10
- pH 5,8 – 7,8
- Cl 2 mg/l 0 – 0,5
Gute Wasserwerte sind gerade in der Einlaufphase deines Beckens wichtig, deshalb solltest du besonders die Konzentration von Nitrit in deinem Aquarium-Wasser beobachten. Dieser Wert kann vor allem beim Aquarium Einrichten schnell etwas aus dem Ruder geraten. Ein hoher Nitritwert ist sehr ungünstig für deine Fische und so solltest du eine lange Zeit warten und häufige Wasserwechsel bei einer zu hohen Belastung des Wassers durchführen, bevor du die ersten Fische einsetzt.
Das künstlich erzeugte biologische Gleichgewicht in deinem Auqarium ist häufig anfällig für Schwankungen, die aber nicht immer gleich negativer Art sein müssen. Es empfiehlt sich aber auf jeden Fall, durch regelmäßige Wassertests immer genaustens informiert zu sein, denn du hast mit einem Aquarium auch eine Verantwortung für das Wohlbefinden deiner Bewohner übernommen. Neben den zu ermittelnden, nicht sichtbaren Wasserwerten, gibt es aber auch deutliche Signale wie z.B. einer Trübung deines Wassers oder einen übermäßigen Algenwuchs, der dir aufzeigt, dass etwas mit deinen Wasserwerten nicht in Ordnung sein kann.
Osmose Wasseraufbereitung
Als ich noch in den Anfängen dieses Blogs steckte, besaß ich noch keine Osmose Anlage zur Herstellung von weichem und sehr reinem Wasser. Da ich in meiner neuen Wohnung nun sehr harte Wasserwerte mit einem sogar messbaren No3 Wert von mg/l 21 ± 1,0 habe, entschloss ich mich zum Wohl meiner Fische und Pflanzen, mir eine Osmose Wasseraufbereitungsanlage zuzulegen. Meine Wahl fiel hierbei auf die Osmose Professional 190 von Dennerle.
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Bei der Aufbereitung durch das Osmoseverfahren der sogenannten Umkehrosmose, wird das Leitungswasser unter hohem Druck durch eine feine Membran gedrückt. Die unerwünschten Stoffe, wie z.B. Härtebildner wie Kalk aber auch Nitrat Rückstände von Pestiziden und Medikamenten, können aufgrund ihrer molekularen Größe nicht durch die ultrafeine Membran gelangen und werden abgeführt.
Zurück bleibt so ein sehr weiches und von schädlichen Stoffen befreites Wasser, das sich hervorragend für den Einsatz im Aquarium eignet und auch bereits beim Aquarium Einrichten hilft. Um nicht gänzlich alle Spurenelemente zu verlieren kann man das Wasser, je nach benötigten Wasserwerten, mit frischem Leitungswasser vermischen. So lässt sich der gewünschte Zielwert der Karbonathärte (KH) und Gesamthärte (GH) im Aquarium leicht erreichen.
Generell hängt es aber immer davon ab, welche Pflanzen und Tiere in deinem Aquarium leben und welche Wasserwerte diese benötigen. Deshalb solltest du dir auf jeden Fall einen groben Überblick über die in einem Anfängeraquarium am häufigsten bevorzugten Fische verschaffen, denn bald wird es Zeit, dich um deine ersten Bewohner zu kümmern.
So schneidest du deine Aquariumpflanzen richtig
Generell solltest du immer darauf achten, dass deine langsamer wachsenden Pflanzen genügend Licht erhalten und nicht schon beim Aquarium Einrichten von deinen schneller wachsenden Pflanzen sprichwörtlich „in den Schatten gestellt“ werden. Mit der Zeit wirst du schnell wissen, an welchen Stellen du wie oft schneiden musst.
Ein paar Regeln für das richtige Schneiden deiner Pflanzen solltest du aber beachten. Zuerst einmal solltest du wissen, ob du Ableger deiner Pflanzen verwenden möchtest, oder ob du einfach nur Teile der Pflanze entfernen möchtest. Deine verwendete Pflanzenschere (hier bei Amazon bestellen) sollte hierbei, genau wie der Putzeimer zum Wasserwechsel, nicht für andere Tätigkeiten im Haushalt in Gebrauch sein.
Stengelpflanzen
Bei deinen Stengelpflanzen wachsen einzelne Stengel aus dem Boden, an denen sich dann die Blätter bilden. Um eine Stengelpflanze richtig zu beschneiden, solltest du vor allem beim Aquarium Einrichten zunächst einmal so lange mit dem Beschnitt warten, bis die Blätter der Pflanze die Aquariumoberfläche erreicht haben.
Der Schnitt sollte bei Stengelpflanzen immer zwischen den am Stengel rund herum wachsenden Blattbereichen gemacht werden. Aus dem zurückbleibenden Stengel, wachsen dann meist schnell neue Triebe hervor. Die entnommenen Pflanzenteile kannst du bei Bedarf neben der Pflanze erneut einsetzen. Achte hierbei auch immer auf einen genügenden Abstand der Stengel voneinander, um genügend Licht auch in die unteren Bereiche vordringen lassen zu können.
Rosettenpflanzen
Rosettenpflanzen wachsen nicht wie Stengelpflanzen nur nach oben, sondern breiten sich mit ihren Ausläufern auch seitlich aus. Die Pflanzen behindern sich durch ihren dichten Wuchs mitunter selbst, so dass nicht genügend Licht in den inneren Bereich der Pflanze kommt. Ein regelmäßiges Ausdünnen deiner Rosettenpflanzen ist daher von Vorteil. Rosettenpflanzen bilden zudem meist neue Ableger an ihren Ausläufen, die du bei Bedarf schon beim Aquarium Einrichten wieder neu verwenden kannst. Bei einer richtigen Pflege deiner Aquarium-Pflanzen brauchst du dir um neue Pflanzen meistens keine Gedanken mehr zu machen, es sei denn du möchtest eine Umgestaltung vornehmen.
Schwimmpflanzen
Schwimmpflanzen sind große Nährstoffzehrer im Aquarium, halten eine Überdüngung in Schach und helfen für gute Wasserwerte beim Aquarium Einrichten. Durch ihr rasches Wachtum an der Wasseroberfläche, müssen sie aber regelmäßig entfernt werden, um dein Aquarium nicht all zu sehr abzudunkeln. Schwimmfarn oder Teichlinsen kann man bequem mit dem Kescher entfernen, wogegen größere Arten wie die Muschelblume einzeln entnommen werden müssen.
In der 4. Woche von meinem Aquarium Guide ist es endlich soweit: Die ersten Fische können ins Becken gesetzt werden!