Gelber Segelflossendoktor – alles Wissenswerte

gelber Segelflossendoktor

Herkunft und Größe der Doktorfische

Die tagaktiven Doktorfische haben verschiedene Gattungen, Unterfamilien und über 80 Arten. Sie alle leben im Salzwasser in der Nähe des Äquators. Besonders gut gefällt es ihnen in Korallenriffen und zwischen Fingerkorallen, weshalb in den Meerwasserbecken auch besonders gerne Korallen zur Gestaltung verwendet werden. Die Doktorfische werden ziemlich groß, 30 oder 40 cm sind völlig normal. Nur wenige kleine Arten sind mit rund 12 cm beinahe winzig. Die ganz großen Vertreter kannst du nicht in deinem Becken halten, denn die Nasendoktorfische werden locker 1 Meter lang. Bekannt in der Aquaristik sind der blaue und gelbe Doktorfisch, aber auch der Schokoladendoktorfisch oder der Kreisdorn-Doktorfisch. Der aus Hawaii stammende gelbe Segelflossendoktor ist der bekannteste und beliebteste, und sehr friedlich, sodass du ihn praktisch mit allen gängigen Fischen vergesellschaften kannst.

Aussehen

Die Doktorfische haben mehrere Dornfortsätze am Schwanz, die auch Skalpelle genannt werden und die ebenso scharf sind. Streicheln wäre also keine gute Idee. Die Skalpelle dienen der Verteidigung, die die Fische im Meer benötigen, beispielsweise wenn sich Barracudas oder Muränen nähern. Sie selber greifen aber nicht an, sich verteidigen sich nur. Wenn sie wirklich einmal sauer werden, dann siehst du das an der Augenfarbe, die normalerweise hell ist, sich aber bei Aggressionen dunkler färbt.

Gelber Segelflossendoktor Lebenserwartung

Die Lebenserwartung der Doktorfische wird unterschiedlich angegeben. Manche sagen, dass sie mindestens 10 Jahre alt werden, andere setzen nur 8 Jahre an, dafür werden sie bis zu 20 Jahre alt. Das ist aber auch immer von der Pflege und den Haltungsbedingungen abhängig.

Gelber Segelflossendoktor Haltung

Wie bereits erwähnt, sind Meerwasserbecken komplizierter als Süßwasserbecken. Sie sind aufwendiger in der Wartung und außerdem sind auch die Fische, Korallen oder Schnecken sehr viel teurer als Süßwasserfische. Daher ist es nur den Profis unter den Aquarianern zu empfehlen, sich große Becken mit Meerwasserfischen anzuschaffen. Wenn etwas schief geht, hast du schnell Fischleichen im Wert von um die 1000 Euro im Becken treiben.

Doktorfische sind auch recht pingelig im Aquarium, du musst sehr penibel alle Wasserwerte, Temperatur, Futter und so weiter einhalten. Trotzdem ist gerade der gelbe Doktorfisch noch der am einfachsten zu haltende Fisch aus dieser Sippe.Die Fische sind recht groß mit ihren 20 cm und sollen zudem noch in Gruppen gehalten werden. Dadurch ergibt sich auch schnell eine empfohlene Mindestbeckengröße ab 500 oder 600 Liter aufwärts. Diesen Platz musst du erst einmal haben! Dein gelber Fischfreund braucht aber diesen Platz, um sich austoben zu können. Möglich sind reine Artenbecken oder da er so friedlich ist auch ein Gesellschaftsbecken. Bei der Temperatur solltest du zwischen 23 und 27 Grad bleiben. 

Tierschutzgesetz

In Österreich ist per Tierschutzgesetz (Anlage 5) genau festgelegt („Mindestanforderungen für die Haltung von Meerwasserfischen“), welche Temperatur, Wasserhärte, Umgebungsbedingung und Beckengröße für die Doktorfische eingehalten werden müssen. Dort dürfen Arten bis 25 cm Länge erst ab einem Becken von 1000 Liter eingesetzt werden (1-3 Tiere, jedes weitere plus 20%). Bei uns in Deutschland gibt es so eine Regelung noch nicht. Trotzdem ist es wichtig zu wissen, dass die Fische sehr anspruchsvoll sind und viele Bedürfnisse haben. Die Wildfänge kommen meist mit den Aquarien nicht gut zurecht, gerade wenn sie schon älter sind. Wenn du sie ins Becken setzt, solltest du alle gleichzeitig einsetzen. Neue, später hinzugekommene Tiere werden meist verjagt oder gemobbt, weil die vorhandenen Tiere bereits ihr eigenes Fressrevier haben. Und beim Essen hört der Spaß auf.

Futter

Der gelbe Segelflossendoktor (übrigens auch Zitronen Doktorfisch oder Gelber Hawaii Doktorfisch genannt), frisst gerne Algen, ist aber auch nicht abgeneigt, wenn du ihm Flocken- oder Granulatfutter gibst. Außerdem nimmt er Plankton, Frost- oder Lebendfutter zu sich und du kannst auch Salat oder Spinat hinzugeben, dazu Muschelfleisch oder ein wenig Löwenzahn.

Zuchtder gelbe Segelflossendoktor

Die Fische laichen in der Natur im freien Wasser ab. Wenn dort viele Fische leben, bleiben sie im Schwarm, aus Schutz vor Fressfeinden. Im Becken und bei wenig vorhandenen Tieren, laichen sie auch paarweise – falls sie überhaupt bei dir laichen! Die Nachzucht war lange überhaupt nicht möglich und ist erstmals 2015 gelungen. Du solltest dich also eher darauf einstellen, dass eine Doktorfische kinderlos bleiben. Weil es so schwierig ist, wird der Bedarf meist aus Wildfang gedeckt, was aber dann die Bestände in der natürlichen Umgebung entsprechend dezimiert.

Außerdem werden sie durch den Fang und Transport auch recht teuer, meist geht es bei rund 70 Euro pro Fisch erst los, bei einem großen Becken und 10 Fischen bist du also praktisch recht schnell im vierstelligen Bereich. Falls sie bei dir laichen sollten, hängt die Schlüpfzeit von der Wassertemperatur ab. Die Weibchen legen viele Eier, aus denen schon am nächsten Tag die Larven schlüpfen. Sie ernähren sich noch ein paar Tage vom Dottersack, bis sie dann auf Plankton, kleine Krebse oder andere junge Fische umsteigen.

Krankheiten

Da die Fische meist durch Wildfänge importiert werden, weißt du nicht genau, wo sie herkommen. Natürlich werden sie untersucht, aber sie müssen sich anschließend in deinem Becken neu umgewöhnen.

Da sie weniger Platz haben als im Meer und auch andere Bedingungen, haben sie zunächst mal mit einer höheren Keimzahl und einer anderen Zusammensetzung des Wassers oder auch vorhandenen Mikroorganismen zu kämpfen. Sie sind schnell gestresst und krank, wenn du sie zu schnell umsetzt oder das Wasser zu schnell wechselst. Dazu kommt, dass sie häufig mit Darmparasiten zu kämpfen haben. Denn diese verbreiten sich innerhalb der Gattung schnell, besonders da einige Doktorfische Kotfresser sind, die aus ihrem Kot noch Reste verwerten wollen. Wenn du einmal Darmparasiten im Becken hast, dann bekommst du die meist auch mit Medikamenten nicht mehr ausgerottet.

Übrigens …

In Hawaii werden einige Doktorfische auch verspeist, weil sie sehr gesund sind. Allerdings geht das manchmal auch nach hinten los, da sie Dinoflagellaten (eine Art Einzeller) fressen, wodurch sie Gifte weitergeben. Sie selbst merken von dem Gift nichts, aber die Fressfeinde (wie Muränen oder in dem Fall wir Menschen), nehmen das Gift dann beim Essen auf und können an einer Fischvergiftung sterben. Da du deinen Doktorfisch aber nicht braten und essen, sondern nur im Aquarium halten willst, bist du nicht gefährdet. Bei einer eventuellen Reise nach Hawaii solltest du die Information jedoch im Hinterkopf behalten!

1 Kommentar

  1. Joachim Golka

    Ich hatte mir am 3. Mai 1997 zwei ausgewachsene Hawai-Doktorfische gekauft. Einer der beiden ist nach 3 Jahren durch die laufenden Kämpfe untereinander verstorben. Der
    Überlebende schwimmt noch heute durch mein Becken und ist sehr verträglich mit den Mitbewohnern.
    Mein Becken hat nur 160 ltr Inhalt und die Mitbewohner sind
    2 Clown-Fische ( ca. 16 Jahre ) , 3 Garnelen und div. Korallen. Diese Inf. soll nur zeigen, wie alt dieTiere werden können.

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