Ein Großteil der in Deutschland in Aquarien gehaltenen Tiere, stammen nicht aus stehenden Gewässern sondern aus Fließgewässern. In der Meerwasseraquaristik schon lange Standard, ist eine naturnahe Strömung in den meisten Süßwasserbecken nicht vorhanden. Schon seit längerer Zeit findet ein Umdenken statt und immer mehr Süßwasser-Aquarianer setzen auf eine Strömungspumpe in ihrem Aquarium. Ich habe mir das beliebteste Modell genauer angeschaut: Mein Tunze Turbelle nanostream Test.
Inhaltsverzeichnis
Einsatzgebiete einer Strömungspumpe
Die meisten Aquarium-Süßwasserfische stammen aus den fließenden Gewässern Südamerikas oder Asien, in denen teilweise stake Strömungen herrschen. Obwohl einem als Aquarianer eigentlich um die Herkunft seiner Beckenbewohner bekannt sein sollte, machen die meisten sich um die Strömung im Becken wenig Gedanken. Besonders Besitzer von Guppys oder jeglicher Salmler Arten sollte das Schaffen eine Strömung im Becken nachdenken.
Um im Aquarium eine realistische Strömung zu simulieren, reicht in der Regel der Auslass eines (Außen-) Filters nicht aus. Hierbei kommt es natürlich auf die Beckengröße an, aber ein im Verhältnis zum Beckenvolumen passender Filter wird in der Praxis nicht genügend Leistung aufbringen. Hier kommt eine Strömungspumpe wie die Tunze Turbelle 6025 nanostream ins Spiel.
Kampf der Kahmhaut
In größeren Becken mit wenig oder sogar gar keiner Oberflächenbewegung, kann man sehr oft die Bildung einer Kahmhaut beobachten. Hält sich der schimmernde Film aus Mikroorganismen in Maßen, ist er für dein Aquarium keinesfalls schädlich. Er kann aber durchaus unschön aussehen, weswegen die meisten Aquarianer die Kahmhaut entfernen. Die Tunze Turbelle nanostream hat in diesem Test gezeigt, dass sie einer Kahmhaut in meinem 180 Liter Juwel Aquarium innerhalb weniger Minuten keine Chance mehr lässt.
Das kleine Kraftpaket unter den Strömungspumpen
Die Verarbeitung der Strömungspumpe ist solide, das Kunststoff fühlt sich wertig an und sieht auch so aus. Dies gilt für die Pumpe an sich, aber auch für den mitgelieferten Magnethalter. Der Magnethalter ist für Aquariumscheiben von eine Dicke bis zu 12 mm ausgelegt. Da sich der Ausstrahlwinkel der Turbelle nanostream beliebig verstellen lässt, warnt der Hersteller Tunze in der Bedienungsanleitung jedoch davor den Winkel allzu steil einzustellen. Die Strömungspumpe könnte dann von ihrem eigentlichen Platz verrutschen. Von der Funktionsweise her ist die Tunze Turbelle nanostream eine Propellerpumpe
Technische Daten der Tunze Turbelle nanostream 6025
Die technischen Daten der Tunze Turbelle nanostream 6025 sind beeindruckend. Sie hat zum einen nur eine Leistungsaufnahme von 5 Watt. Zum anderen hat sie bei nur 70 mm Durchmesser eine Strömungsleistung von 2800 Litern in der Stunde. Dies verspricht ordentlich „Wind“ im Becken und sollte auch für größere Volumen als meine 180 Liter ausreichend sein – Der Hersteller spricht von einer Eignung für Becken bis zu 200 Liter Volumen. Laut Tunze sind die technischen Daten des Models 6025 zusammengefasst:
- Stromverbrauch: 5 Watt
- Durchmesser des Pumpenkörpers: 70 mm
- Durchmesser des Auslasses: 40 mm
- Strömungsleistung: 2800 l/h
- Geeignet für Becken von 40 bis 200 Liter
- Geeignet für Meerwasser– und Süßwasseraquarien
- Befestigung an Aquariumscheiben bis zu 12 mm Dicke
Die Tunze Turbelle nanostream 6025 im Praxistest
Die Befestigung der Pumpe funktioniert problemlos. Der Magnethalter wird zunächst an gewünschter Position an der Aquariumscheibe befestigt. Ich nehme hierfür eine Seitenscheibe. Mein Testbecken hat 10 mm Dickes Glas und der Halter sitzt sehr fest und lässt sich ohne Kraftaufwand nicht verschieben. Nach der Fixierung des Halters, wird der eigentliche Pumpenkörper der Tunze Turbelle nanostream daran befestigt. Die Strömungspumpe wird mit einem 2 Meter langem Stromkabel mit Strom versorgt. Am Kabel ist noch das externe Netzteil zwischengeschaltet.
Nach dem Einschalten beginnt die Tunze Turbelle nanostream 6025 zunächst Lautstark mit ihrer Arbeit. Der Geräuschpegel sinkt aber in den ersten Betriebsminuten auf ein kaum hörbares Level. Ich betreibe an dem gleichen Becken einen Tetra EX 800 Plus Außenfilter. Beide Geräte verursachen zusammen ein sehr sehr leises Summen was von mir aber nur wahrnehmbar ist wenn ich mich genau darauf konzentriere. Meine Freundin nimmt das Geräusch gar nicht wahr und ich denke man kann die nanostream Strömungspumpe durchaus als schlafzimmertauglich bezeichnen.
Die von der Tunze Turbelle nanostream verursachte Strömung ist sehr kraftvoll, aber ebenso weich und kann nicht mit der von mir bekannten Strömung wie sie von Außenfiltern mit extra Strömungsauslass verursacht wird verglichen werden. Durch die mechanische
Einstellungsmöglichkeit (ein kleiner Hebel ragt aus dem Kugelgehäuse heraus), ist die Strömungspumpe in 4 verschiedenen Stärken zu betreiben. So lässt sich die Strömungsstärke an das Beckenvolumen anpassen.
Schutzgitter schützt vor dem Einsaugen kleiner Beckenbewohner
Ich hatte vor dem Anschaffen der Tunze Turbelle nanostream etwas Angst davor dass kleineren Fische von der Strömungspumpe angesaugt werden und dann im Propeller landen. Aus diesem Grund habe ich mit für ein paar Euro das passende Schutzgitter (hier bei Amazon kaufen) mit bestellt. Ich muss sagen, dass sich meine Angst bisher als völlig unbegründet herausgestellt hat. Auch die kleinsten meiner Fische (Rote Neons) lieben die neue Strömung die im Becken herrscht und wagen sich mutig bis in nächste Nähe an den Auslass der Strömungspumpe heran. Sollte es jedoch mal Nachwuchs im Becken geben bin ich froh das Schutzgitter vor dem Auslass der Pumpe befestigt zu haben.
Pro
- Leichte Installation
- Hohe Flexibilität da „3D“ Einstellbar
- Leise und Kraftvoll
Contra
- Das Stromkabel ist durch das dazwischen geschaltete Netzteil etwas kurz und etwas unpraktisch in der Handhabung
Fazit
Ich bin mit meinem Tunze Turbelle nanostream Test vollends zufrieden. Die Pumpe ist klein und dennoch kraftvoll und lässt sich leicht anbringen. In Sachen Flexibilität lässt sie ebenfalls keine Wünsche offen, da nahezu jede Ausströmrichtung eingestellt werden kann. Die Pumpe ist im Betrieb kaum hörbar und fällt ach optisch nicht negativ im Becken auf. Übrigens: Wenn du Bedarf an einer Strömungspumpe für größere Becken hast ist das Modell 6045 vielleicht das Richtige für dich. Dieses Modell ist laut Hersteller für Becken bis 500 Liter geeignet und hat sogar einen extra Controller mit dem die Strömungsstärke gesteuert werden kann (hier die Turbelle nanostream 6045 mit Controller bei Amazon kaufen).
Danke für den tollen Bericht. Da ich ohne es zu wollen 3 Fächergarnelen im Becken habe (120×40×40) (Neons guppys corys und antennen) musste eine Strömung her. Die Garnelen und auch die Amanos finden es gut. War mir aber unsicher ob es den anderen Bewohnern gefällt. Nach dem lesen von deinem Beticht bin ich nun beruhigt das es den anderen auch gefällt. Ich bin noch am überlegen ob ich die Tunze nachts aus mache wegen den Fischen. Damit die Ruhe haben. Bin nur noch nicht fündig geworden ob das den Fächern was aus macht wenn nachts keine strömung ist. Aber dein Bericht hat mir sehr geholfen und freu mich das das Schwimmen der guppys gegen die strömung kein Stress sondern Freude ist. Super danke