Ein Aquarium Bodenfluter hat viele Vorteile. Trotzdem wird er relativ selten in Aquarien verwendet und viele Aquarianer wissen nicht einmal etwas mit diesem Begriff anzufangen. Was ein Bodenfluter für die Pflanzen und Tieren in deinem Aquarium bewirken kann und ob solch ein Gerät auch Nachteile mit sich bringt, erfährst du in diesem Artikel. Außerdem geht es darum, was du beim Kauf beachten solltest.
Inhaltsverzeichnis
Was ist ein Aquarium Bodenfluter und wie funktioniert er?
Der Begriff „Bodenfluter“ kann für Verwirrung sorgen. Im Grunde ist ein Bodenfluter nichts anderes als eine Bodenheizung für dein Aquarium. Der Aquarium Bodenfluter besteht hierbei meist aus einem Heizkabel welches über ein Netzteil mit Strom versorgt wird. Das Heizkabel wird vor dem Aquarium einrichten, spiralförmig auf dem Boden des Beckens verlegt und befestigt. Für die Befestigung des Kabels am Boden werden meist Saugnäpfe verwendet.
Danach wird das Becken mit Bodengrund aufgeschüttet. Wenn der Bodenfluter nun mit Strom versorgt wird, beheizt er der Boden des Aquariums: Das Prinzip gleicht also einer Fußbodenheizung, wie sie für uns Menschen in Häusern und Wohnungen verbaut wird. Das derzeit beliebteste Produkt auf dem Markt ist die Sera soil heating set computergesteuerte Bodenheizung fürs Aquarium:
Welche Vorteile hat ein Bodenfluter im Aquarium?
Warmes Wasser steigt immer nach oben – Deshalb ist das Wasser in Bodennähe eines Aquariums in der Regel kälter als das Wasser im oberen Bereich. Diesem Sachverhalt wirkt ein beheizter Bodengrund aktiv entgegen. Der Bodenfluter unterstützt deine Aquarium Heizung bei ihrer Aufgabe dein Becken zu beheizen, sorgt dabei aber auch noch für eine gleichmäßige Verteilung der Wärme.
Auch wenn sich die Leistung des Bodenfluters meist nicht regulieren lässt, brauchst du keine Angst davor haben Energie zu verschwenden. Dein Heizstab hat ein Thermostat und schaltet bei der von dir eingestellten Temperatur ab. Natürlich kann man dies nicht genau 1 zu 1 gegen rechnen, aber: Die Energie die deine Bodenheizung verbraucht, wird zum Großteil bei deinem Heizstab wieder eingespart.
Das gleichmäßigere Temperaturniveau im Becken ist nicht der einzige Vorteil den ein Aquarium Bodenfluter mit sich bringt. Spontan fallen mir noch folgende Dinge ein:
- Dein Aquarium wird sauberer
Schwebstoffe wie abgestorbene Pflanzenreste oder Fischkot, sammeln sich meist am Bodengrund eines Aquariums. Durch das warme, nach oben treibende Wasser, werden diese Partikel mit in den oberen Teil des Beckens getrieben. So können sie besser vom Aquarium Filter angesaugt und gefiltert werden. Der Bodengrund muss also seltener gereinigt werden und allgemein bleibt das Becken sauberer. Des weiteren begünstigt eine höhere Temperatur auch die bakteriellen Prozesse im Bodengrund, welche für den Schadstoffabbau im Wasser verantwortlich sind. - Die Pflanzen wachsen besser
Wenn dein Aquarium in einem kalten Raum steht, wird der Temperaturunterschied zwischen dem oberen und unteren Teil des Becken höher sein. Dein Heizstab heizt in erster Linie nur das Wasser und der Bodengrund bleibt kalt. Für die Pflanzen kann diese Umgebung schnell unnatürlich werden, denn ich freier Natur sind solche Temperaturunterschiede eher selten. Außerdem löst sich eingesetzter Dünger besser auf dem Bodengrund auf und kann dadurch von den Pflanzen einfacher aufgenommen werden. - Der Bodenfluter ist absolut unsichtbar und wartungsfrei
Ist ein Bodenfluter einmal im Becken installiert, wirst du dich nie wieder um ihn kümmern müssen. Es gibt keinerlei Bauteile die in irgendeiner Form gewartet werden müssen. Des weiteren arbeitet er absolut geräuschlos und unsichtbar und trübt in keinerlei Hinsicht die Optik deines Beckens.
Welche Nachteile können entstehen?
Wo Licht ist, ist auch Schatten und natürlich hat ein Bodenfluter nicht nur Vorteile – Auch wenn diese meiner Meinung nach überwiegen. Zum einen wären da die zusätzlichen Anschaffungskosten die ein Aquarium Bodenfluter mit sich zieht. Die Topmodelle von Dennerle sind zwar schon für um die 30 Euro zu haben, erwähnen möchte ich es an dieser Stelle aber trotzdem. Des weiteren kann bei einem Bodenfluter nicht mit allzu feinem Bodengrund gearbeitet werden. Dies ist aber ohnehin zu vermeiden, da dieser schnell verdichtet und die Aquarium Pflanzen wachsen nicht mehr.
Den einzigen Punkt den ich wirklich als problematisch ansehe ist, dass der Bodenfluter nicht ohne weiters im Aquarium ausgetauscht werden kann. Bei einem defekt oder einer Erneuerung muss also das komplette Aquarium zuerst ausgeräumt und dann wieder eingerichtet werden. Es funktioniert in den meisten Fällen auch nicht einfach am Heizkabel zu ziehen um es so aus dem Becken zu entfernen. Deine Aquarium Pflanzen werden im Laufe der Zeit eine starke Verwurzelung entwickelt haben die sich um das Heizkabel rangt.
Worauf sollte ich beim Kauf eines Bodenfluters achten?
Achte darauf ein Produkt eines etablierten Aquariumzubehör Herstellers zu kaufen. Dadurch ist schonmal eine bestimmte Qualität gewährleistet – Es handelt sich immerhin um ein unter Wasser verlegtes Stromkabel. Du solltest weiterhin darauf achten, dass dein Bodenfluter für deine Beckengröße geeignet ist. Mit zu wenig Leistung wirst du nicht viel Falsch machen, ausser dass der Boden eben nicht genug aufgeheizt wird. Zu viel Heizleistung kann aber dazu führen, dass der Boden zu stark erhitzt wird und dies dein Pflanzenwachstum eingeschränkt.
Einen neuen Artikel zum Thema findet Ihr auch hier „Aquarium Bodenheizung – Der Ratgeber“
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Moin moin,
wunderbarer Artikel. Ich habe eine charmante Anmerkung und eine Frage.
Was ist zu feiner Bodegrund Deiner Meinung nach?
Ich hatte vor ca. 20 Jahren ein 420 Literbecken. Ich hatte sehr eisenhaltige Erde (!) aus dem Teutoburger Wald und eine mittlere Körnung Quarzkies darüber.
Die Außenbodenheizung hatte ich aus einem nahen Fachgeschäft besorgt mit Leistungsreserve von bis zu 15°C auf 25°C im ernstfall eines vorrübergehenden Heizungsausfalls im Winter dies a weng zu kompensieren. Die Regelung kam damals von Jäger in selbiger Bauart wie ein guter, alter nur kürzerer Heizstab.
Die Mehrkosten hatte ich nicht! Die Heizung wurde auf einem Styroporblock verlegt und mit Styroporleisten außen und zwischen den Bahnen verlegt.
Ein Heizstab, gemäß damaliger Geräteversion und -empfehlung, hätte etwas mehr Strom verbraucht.
Probleme mit der Heizung gab es nie. Unterlagen über den Hersteller habe ich nicht mehr, es ist auch schon ein paar Umzüge und Silvester her.
Herzliche Grüße aus Ecuador
Mischka