Sind Schnecken im Becken eher als Segen oder Plage zu betrachten?

Wenn sich Aquarianer unterhalten, kommen sie früher oder später auch auf das Thema Schnecken. Häufig ereignete es sich, dass einer der Gesprächspartner erwähnte „Ich hab Schnecken“ und der andere mitleidig bis entsetzt reagierte. Oftmals fragte dieser dann, wie der arme Fischfreund dieser Plage Abhilfe zu schaffen gedenke. Die Schnecken waren damals quasi die unfreiwillige Beigabe beim Kauf neuer Aquarienpflanzen oder bei der Umsetzung von Dekogegenständen. Wenn man genau hingeschaut hat, konnte man zumindest das Schlimmste verhindern. Und zwar, indem man gleich die verdächtigen Eiablagen an den breitblättrigen Pflanzen entfernte. Ansonsten war später guter Rat teuer. Die Möglichkeiten waren alle ziemlich unerfreulich. Denn man konnte die Schnecken im Prinzip entweder wie Schädlinge bekämpfen oder absammeln und entsorgen. Im Klo runterspülen, in den Garten werfen als Vogelfutter, in den Gartenteich kippen (sofern vorhanden) oder in irgendeinem Gewässer aussetzen oder sie als Fischfutter verwenden. Einfache Schnecken aus den hiesigen Gefilden hatten bei Wassertemperaturen um die 10°C vielleicht noch Glück, aber spätestens im Winter war es das dann für sie. Für exotische Exemplare war das keine Option – und außerdem nicht gut für unser eigenes Ökosystem, zu dem die Schnecken gar nicht passen.

Schnecken als Fischfutter?

Auch die Lösung, sie als Fischfutter zu verwenden, funktioniert nur, wenn man entsprechende Schneckenfresser ins Becken setzt. Aber auch das ist nicht immer möglich. In einem Kaltwasserbecken mit zwei Schleierschwänzen und Schneckenbefall fühlt sich ein Schwarm Kugelfische (bekennende Schneckenfresser) aus verschiedenen Gründen nicht unbedingt wohl. Letztlich ist es auch eine Platzfrage, ob man einem Becken noch weitere Fische zumuten kann. Manchmal haben Zoohandlungen Schnecken ab und zu als Geschenk angenommen, um sie nach einer gewissen Quarantäne zu verfüttern. Oder natürlich Aquarienvereine oder Gleichgesinnte. Als Anfänger und Einzelkämpfer hatte man aber diese Möglichkeiten nicht und war gottfroh, von Schnecken verschont zu bleiben. Heute hat sich das Blatt teilweise gewendet. Noch immer mag nicht jeder Schnecken in seinem Becken haben und sammelt sie pingelig ab. Hilfreich sind dabei die chemiefreien Schneckenfallen wie die JBL Lim Collect oder auch der Dennerle Snail Catcher.

https://www.amazon.de/JBL-LimCollect-Chemiefreie-Schneckenfalle-Aquarien/dp/B004IIGPYU/

https://www.amazon.de/Dennerle-4039-Snail-Catcher/dp/B00RBNPEIW/

Sogenannte Schneckenfresser als Lösung?

Die Frage, was man anschließend mit den Schnecken machen soll, bleibt allerdings. Hier stehen grundsätzlich dieselben Möglichkeiten offen, die oben schon erwähnt wurden. Zudem wird mehr Wert darauf gelegt, die armen Kerlchen nicht in der Toilette zu bestatten oder draußen in den Rasen zu werfen. Heute achten die meisten Aquarianer darauf, dass sie einen Schneckenfresser im Becken haben, sodass sich diese nicht unkontrolliert vermehren können. Notfalls sollte man auch mal den Kies und die Pflanzen auswechseln, um nach dem Aussortieren auch mögliche Eiablagen mit zu entfernen. Außerdem darf man nicht vergessen, dass die Schnecken einen ausgezeichneten Reinigungstrupp abgeben, der übriges Fischfutter und Algen, aber auch Aas gründlich wegmampft.

Es gibt allerdings heute ausgesprochene Schneckenliebhaber, die Schnecken in ihrem Aquarium nicht nur begrüßen, sondern teilweise sogar Becken mit ausschließlichem Schneckenbesatz ihr Eigen nennen. Es gibt nämlich mittlerweile in der Zoohandlung auch eine große Auswahl an besonders schönen und seltenen sowie exotischen Schnecken. Dazu jede Menge Anleitungsbücher zur Zucht und Pflege.Beispiel: „Die Schneckenfibel“ von Friedrich Bitter. Gut geeignet für Einsteiger als erster Überblick.

https://www.amazon.de/Schnecken-Fibel-Attraktiv-n%C3%BCtzlich-im-S%C3%BC%C3%9Fwasseraquarium/dp/3935175450/

Fazit

Gehörst du zu denen, die Schnecken lieber nicht im Aquarium haben wollen? Oder zu den Schneckenfreunden, die es entspannend finden, den größeren Exemplaren wie zum Beispiel den Apfelschnecken beim raschen Durchqueren des Beckens und der gierigen Algenernte von der anderen Seite des Glases aus zuzuschauen? Schnecken sind leider zu Unrecht sehr vernachlässigte Aquarienbewohner. Schließlich gestaltet es sich ziemlich spannend, ihnen zuzuschauen und sie sind nicht nur lästig, sondern auch nützlich für das Ökosystem in deinem Becken. Auf meiner Seite stelle ich dir viele wichtige Infos zu den bekanntesten und beliebtesten Schnecken vor. Außerdem zeige ich dir auch noch, wie du ein spezielles Schneckenbecken einrichten kannst!

 

Schreiben Sie einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert