Seit vielen Jahren betreibe ich Aquarien und immer wieder muss ich feststellen das Neu-Aquarianer häufig die gleichen Fehler begehen. Schon beim Einrichten des Aquariums können diese Fehler dir schnell den Spaß an deinem neuen Hobby verderben, so zum Beispiel wenn deine Wasserwerte einfach nicht stabil bleiben wollen oder du immer wieder Algen in deinem Becken hast, obwohl du alles dafür unternimmst, diese zu bekämpfen. Nachfolgend habe ich die aus meiner Sicht zehn häufigsten Anfängerfehler aufgelistet.
Inhaltsverzeichnis
- 1 1. Dein Aquarium steht nicht sonnengeschützt
- 2 2. Keine Reflektoren für die Aquarium-Beleuchtung
- 3 3. Pflanzen stecken zu tief im Bodengrund
- 4 4. Pflanzen mit der Mineralwolle einsetzen
- 5 5. Gefundene Dekoartikel ins Becken setzen
- 6 6. Zu lange Beleuchtungszeiten
- 7 7. Direkt nach dem Aquarium Einrichten zu viele Fische auf einmal einsetzen
- 8 8. Wasser der gekauften Fische mit ins Aquarium schütten
- 9 9. Zu viel füttern
- 10 10. Beim Wasserwechsel zu wenig Wasser austauschen
1. Dein Aquarium steht nicht sonnengeschützt
Ist dein Aquarium so platziert, dass es direktem Sonnenlicht ausgesetzt ist, solltest du den Aufstellungsort überdenken. Nur wenige Minuten Sonne am Tag begünstigen das Algenwachstum enorm. Besonders fiese Algen wie die Grün- oder die Schmieralge lieben Sonnenlicht und vermehren sich extrem schnell im Becken.
Diesem Thema widme ich mich noch detaillierter in meinem Artikel 7 Tipps für den perfekten Aquarium-Standort. Wie du garantiert das richtige Becken findest beschreibe ich im Artikel 4 Tipps für das richtige Aquarium-Becken.
2. Keine Reflektoren für die Aquarium-Beleuchtung
Als Aquaristik-Einsteiger (und auch als etablierter Aquarianer) greift man bei einer Neuanschaffung gerne zu Komplett-Sets. Diese bestehen meist aus Becken, Abdeckung mit Aquarium-Leuchten und einem Aquarium-Filter. Also alles dabei, was man zum Aquarium Einrichten braucht?
Nein! Denn ein sehr wichtiger Bestandteil fehlt sehr oft: Die Reflektoren. Diese bündeln das Licht deiner Aquarium-Leuchten und lenken es dorthin, wo es benötigt wird: nämlich auf deine Pflanzen und Fische
3. Pflanzen stecken zu tief im Bodengrund
Idealerweise ist dein Bodengrund maximal 4 – 5 cm hoch. Es ist zwar auch nicht sehr tragisch wenn dein Bodengrund etwas höher ist, dann achte aber bitte darauf, dass du deine Pflanzen beim Aquarium Einrichten nicht bis zum Bodenanschlag hineinsteckst. Gerade neue, kleine Pflanzen bekommen so zu wenig Sonnenlicht und können nicht vernünftig wachsen. Ebenso kann es dir so schnell passieren, dass die Pflanzen zwischen Wurzel und Stengel faulen – dann bleibt dir leider nur recht zeitnah die Entsorgung der eingegangenen Pflanze…
4. Pflanzen mit der Mineralwolle einsetzen
Ein Fehler den ich am Anfang beim Aquarium Einrichten auch oft gemacht habe: Pflanzen zusammen mit der Mineralwolle aus dem Aquarium-Laden einsetzen. In der Mineralwolle hängt viel Dreck und z.T. auch Organismen, welche du nicht in deinem Becken brauchst.
Zudem ist die Mineralwolle ein unnatürlicher Fremdkörper im Bodengrund, was dazu führen kann, das sich Mineralwolle über die Zeit zersetzt und den Bodengrund sowie auch den Filter verunreinigt. Auch den beschwerenden Bleiring solltest du natürlich entfernen.
Denk bitte auch daran, neue Pflanzen vor dem Einsetzen ins Becken stets zunächst unter fließendem Wasser zu reinigen, um mögliche Fremdorganismen, wie z.B. Schnecken, frühzeitig zu entfernen.
5. Gefundene Dekoartikel ins Becken setzen
Setze niemals Steine, Wurzeln (Schimmelgefahr außer bei Mangrovenwurzeln) oder sonstige Dinge, die du in der Natur gesammelt hast in dein Aquariumbecken. Bei diesen Gegenständen weißt du nie, ob welche Stoffe sie ggf. an dein Wasser abgeben können und die Wahrscheinlichkeit negativer Wasserwerte in deinem Aquarium steigt.
6. Zu lange Beleuchtungszeiten
Um das Aquariumbecken auch in den Abend- und Nachtstunden bewundern zu können, stellen viele Aquarianer ihre Beleuchtung gerne „etwas“ länger ein. Dies fördert das Algenwachstum enorm und stört zudem den natürlichen Rhythmus deiner Aquariumbewohner.
Deine Beleuchtungszeiten können von den üblichen „echten“ Tag-/Nachtrhythmus abweichen, da dein Becken ohnehin nicht vom direkten Tageslicht abhängig ist. Setze also den Sonnenauf- und Untergang ruhig etwas nach hinten, um auch in den Abendstunden noch etwas von dem Anblick deines kleine Unterwasserreiches zu haben.
7. Direkt nach dem Aquarium Einrichten zu viele Fische auf einmal einsetzen
Der Klassiker: Berechne genau, wie viele Fische in deinem Becken Platz haben. Fische sind Lebewesen und du solltest dich dazu verpflichtet sehen, sie artgerecht zu halten. Gerade nach der ersten Einlaufphase deines Beckens ist die Euphorie groß endlich die ersten Bewohner im Becken bestaunen zu können.
Beachte dabei aber stets die individuell benötigte Wassermenge je Fisch, damit sich alle Tiere im Gesellschaftsbecken wohlfühlen können. Bei zu vielen Fischen im Becken können darüber hinaus niemals optimale Wasserwerte erreicht werden, da die Nitrit- und Nitratwerte stets in zu hoher Konzentration auftreten.
8. Wasser der gekauften Fische mit ins Aquarium schütten
Oberstes Gebot bei der Neuanschaffung von Fischen: NIEMALS das Wasser aus der Fischtüte mit in dein Aquarium geben. Durch das Wasser können Algen, Krankheitserreger und Parasieten in dein Becken gelangen. Dies kann die Freude direkt nach dem Aquarium Einrichten schnell wieder trüben.
Ebenso befinden sich in dem Wasser oftmals kleine Schnecken, welche hinterher in deinem Aquarium zu einer wahren Plage werden können.
9. Zu viel füttern
Klassiker Nr. 2. Bei zu viel Futter können sich deine Wasserwerte sehr schnell verschlechtern und die Nitratbelastung im Becken steigt an. Als Faustregel gilt: Immer nur so viel füttern, wie die Fische in den ersten drei bis vier Minuten nach der Futtergabe zu sich nehmen.
Nach ein paar Tagen der Beobachtung wirst du hier sehr schnell ein gutes Gefühl für die richtige Dosierung bekommen haben. Gerade in Urlaubszeiten oder sonstiger längerer Abwesenheit, empfiehlt sich als Alternative zum selber Füttern ein Futterautomat. Diesm Thema widme ich mich noch detaillierter in meinem Artikel „Fische füttern – So machst du’s richtig„.
10. Beim Wasserwechsel zu wenig Wasser austauschen
Beim Wasserwechsel solltest du stets mindestens ein Drittel des Wassers tauschen. Mache lieber weniger Wasserwechsel und tausche dafür mehr Wasser auf einmal. Dies spart Arbeit und deine Wasserwerte bleiben stabil. Ich verwende beim Wasserwechsel immer noch einen Wasseraufbereiter für das frische Leitungswasser, welcher schädliche Stoffe, wie z.B. Chlorverbindungen für deine Fische artgerecht aufbereitet.
Bist du neu in der Aquaristik? Dann hilft dir sicher dieser Artikel für Aquarium-Anfänger beim Einstieg in dein neues Hobby. Ausserdem empfehle ich dir meinen Artikel über nützliches Aquarium-Zubehör was beim Einrichten die Arbeit erleichtert.